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Konzept
Meine Vorstellungen von Kunst und Kunstunterricht

Kunst kann alles sein, was eine nicht instrumentalisierte Aussage- oder Zeigeabsicht hat.

Es gibt keine verbindlichen Qualitätskriterien für Kunst. Ob ein Werk gelungen ist, seine Erscheinung, Absicht und Wirkung einander ideal entsprechen, ist abhängig von subjektiven Empfindungen und Vorerfahrungen des Künstlers und des Betrachters und von den Moden der gesellschaftlichen Akzeptanz dessen, was Kunst ist.

Kunst kann überwiegend formal sein und auf Inhalt wenig Wert legen.
Kunst kann überwiegend aus Inhalt bestehen und auf Form wenig Wert legen.
Kunst kann opulent gestaltet oder minimalistisch sein.
Kunst kann viel oder wenig oder keine (kunst-/handwerkliche) Arbeit enthalten.
Dementsprechend können kunstpädagogische Aufgabenstellungen viel oder wenig Gestaltung, Arbeit, Form und Inhalt fordern und bieten.

Um sich künstlerisch ausdrücken zu können, ist es sinnvoll, verschiedene künstlerische Ausdrucksformen kennen zu lernen und für eigene Aussageabsichten zu erproben. Dies führt an künstlerische Denkweisen heran und schafft Grundlagen sowohl zur Rezeption als auch zur Produktion künstlerischer Werke.

Schüler sollen die Möglichkeit haben, sich künstlerisch auszudrücken und dabei Akzeptanz zu finden. Eine Aufgabenstellung kann ihnen hierzu Anlass und eine Richtung geben, von der sie bei subjektivem Bedarf sinnvoll abweichen können, die ihnen aber zunächst weiter hilft als völlige Freiheit bis Orientierungslosigkeit.
Je weniger Erfahrung Schüler in künstlerischen Arbeitsweisen haben, desto mehr Hilfestellung in Form einer leitenden Aufgabe brauchen sie, um Grundlagen zu schaffen.
Entsprechendes gilt für Lehrer, die Kunst fachfremd unterrichten.

Die theoretischen Ansätze der ästhetischen Erziehung (Otto), der subjektorientierten Kunstpädagogik (Selle), des kunstgemäßen Kunstunterrichts (Regel) und der künstlerischen Bildung (Buschkühle) widersprechen einander nicht, sondern ergänzen einander.
Der bewusstwerdende subjektive Ausdruck, einschließend auch das Verarbeiten sinnlicher Erfahrungen, in sinnlich wahrnehmbaren (Kunst-)Werken bei Adaption, Weiterentwicklung oder Verneinung historischer und aktueller Kunststrategien ist das Ziel des Kunstunterrichts. Ebenso der Zugang zu Kunstwerken anderer; wobei auch die handelnde Bildbetrachtung ihren Platz haben kann.

Dass die oft unerfüllbar erscheinenden Ansprüche der Theorien in der Realität der Schule und besonders der Grundschule vielfach nur in Ansätzen erfüllt werden können, setzt weder die Theorie noch die Realität ins Unrecht, denn es handelt sich um viele kleine Schritte am Anfang eines Weges, der nicht mit einem Sprung bewältigt werden kann.

Auch Kunstpädagogen sind Subjekte der Kunstpädagogik und somit auch subjektiv in ihren Werten, Zielsetzungen und Thesen.
Noch eine solche: Ein Kunstwerk ist als Kunst gemeint und selbstständig wirksam. Ich persönlich möchte den Kunstbegriff nicht auf jede menschliche Handlung ausdehnen. Es sei denn, sie wird zu Kunst deklariert ("Wenn ich hier parke, ist das Kunst"). Dann gilt wieder "Paragraph 1" *augenzwinker*.