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“fliegen”
4. Schritt:
Flug-Materialien erproben

Im weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit werden die Kinder eigene Objekte zum Thema entwickeln. Hierzu sammeln wir im Vorfeld Materialien, die besonders leicht sind und sich als fluggeeignet zeigen.

Dazu werden im Klassenfundus vorhandene Materialien der gleichen Prozedur unterzogen, die auch die Kinder selbst durchgemacht haben: dem Fallen aus einer gewissen Höhe. Dabei wird beobachtet, wie sich das Material verhält, ob es langsam fällt, vielleicht gleitet, in der Luft trudelt...

Auch offensichtlich nicht Flug-affine Materialien werden zum Vergleich und auch spaßeshalber erprobt, s. Bild links.

Es folgt der Auftrag, ähnliche und weitere Materialien zu sammeln, die leicht sind und die man formen oder schneiden kann. Sie sollen ja von den Kindern später in gewünschte Formen gebracht werden können. Es sollte nichts gekauft werden, sondern nur Vorhandenes, Reste, Abfälle gesichtet und mitgebracht werden.

Interessante Materialideen der Kinder waren z. B. die eigenen Haare (auf dem Bild rechts wird gerade ein fast nicht sichtbares Haar untersucht), Meerschweinchen- haare, Pusteblumensamen, Geschenkband...

Die von den Kindern nach und nach mit in die Schule gebrachten Materialien werden gesichtet und sortiert. Jedes Kind erstellt sich als kleine greif- und sichtbare Mustersammlung ein Materialmobile: Es wählt sechs Materialien aus und schneidet sich Probestücke davon ab. Ein Käseschachteldeckel wird am Rand in regelmäßigen Abständen eingeschnitten, und an den Einschnittstellen wird die Pappe etwas nach oben geknickt. Es entstehen sozusagen kleine, schräggestellte Flügel. Zwischen den Einschnitten wird jeweils ein Materialprobestück an einem Faden befestigt. Durch die Deckelmitte wird ein Faden gefädelt, mit dem der Deckel über der Heizung aufgehängt werden kann. Die warme Heizungsluft stößt von unten gegen die kleinen Knick- Flügel und versetzt den Deckel in Rotation. Die Flugmaterialien können so schonmal eine Proberunde drehen. Das Materialmobile ist - wie die Kartons mit Flugbildern am Beginn der Unterrichtseinheit - nicht als “Werk” oder Unterrichtsergebnis gemeint, sondern eher als ein Material-Sampler in Form eines kleinen, motivierenden Zwischenergebnisses.

Nicht nur Material im üblichen Sinn wurde erprobt: “Ich selber bin kein geeignetes Material zum Fliegen.”

Das technische Prinzip des Käseschachteldeckelmobiles stammt aus dem Buch “Richtig clever! - Experimente rund ums Fliegen” von Ruth Gellersen und Ulrich Velte.


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© Unterrichtsidee: Nicola Rother 2014